Progressive Muskelentspannung

Nach Prof. E. Jacobson

Bei der Progressiven Muskelentspannung (PME) werden nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt und dann wieder gelöst.

Motto: Es kann nur etwas entspannt werden, was angespannt war.


Verbesserte Körperwahrnehmung

Die Konzentration wird auf das Gefühl des Wechselns zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet. Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskelspannung unter das normale Niveau aufgrund einer verbesserten Körperwahrnehmung.

Studien zeigen, dass die medizinische Behandlung von Erkrankungen durch begleitende Progressive Muskelentspannung wirksam unterstützt werden kann. 

Es kann zu einer Abnahme der sympathischen und eventuell zu einer Steigerung der parasympathischen Aktivitäten des Nervensystems kommen.

Dadurch werden Muskeltonus, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Blutdruck gesenkt sowie die Durchblutung der Hautgefäße in den Extremitäten gesteigert. Die Menschen erleben Gefühle der Ausgeglichenheit und Harmonie. Sie spüren Ruhe, Konzentration und Erholung.

Was im Körper passiert

Positive Wirkungen bei regelmäßiger Anwendung und Anwendungsgebiete:

  • Vertiefung und Harmonisierung der Atmung
  • Senkung der Herzfrequen
  • Normalisierung des Blutdrucks – Achtung Medikation!
  • Entspannung der Muskulatur und des Bewegungsapparats
  • Aktivierung der Gelenke und Bänder sowie der Muskelpumpen
  • Verbesserung der allgemeinen Durchblutung
  • Erhöhung des Hautwiderstands
  • Beruhigung des zentralen und des vegetativen Nervensystems
  • Milderung depressiver oder angstgeprägter Verstimmungen
  • Beseitigung von Schlafstörungen
  • Verringerte Schmerzzustände
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körpergefühls
  • Verbesserte Selbstaufmerksamkeit und erhöhte Sensibilität

Körperbereiche

Obere Extremitäten: Finger, Hände, Arme
Kopf: Gesicht, Hals, Nacken, Schulter
Rumpf: Bauch, Rücken, Gesäß, Becken
Untere Extremitäten: Oberschenkel, Unterschenkel, Füße, Zehen

Auch hier sind im Anschluss in der Entspannungsphase Fantasiereisen möglich. Spezielle Atemübungen können vorbereitend oder ergänzend zur PME praktiziert werden.


Die Folgen regelmäßiger Anwendung

Sie werden gelassener, auch gerade in schwierigen Lebenssituationen. Störungen, die auf Angst und Anspannung beruhen, beziehungsweise psychosomatische Störungen werden gebessert. Ein Mensch, der innerlich angespannt oder ängstlich ist, ist in der Regel auch muskulär angespannt.

Im Umkehrschluss heißt das: Wer seine Muskeln effektiv lockert, baut dadurch Stress ab und erlangt in der Folge innere Ruhe und Gelassenheit sowie ein Plus an körperlicher Gesundheit.


Die Technik

Sie lernen, wie Sie einzelne Muskeln beziehungsweise Muskelgruppen ganz gezielt und bewusst anspannen können. Sie begeben sich dabei auf eine kleine Reise durch ihren Körper, den Sie im Laufe der Zeit immer besser kennenlernen werden. Auch die richtige Dosis des Krafteinsatzes können Sie mit der Zeit immer genauer einschätzen.


Wahrnehmungsschulung

Dazu gehört, bewusst zu atmen und eine Art „Muskelsinn“ zu entwickeln. Verspannungen, die uns oft kaum oder gar nicht bewusst sind, werden Sie auf Dauer immer differenzierter wahrnehmen.